KPAG: Hohe Exportsteigerung für griechisches Obst und Gemüse in 2016

Einen beachtlichen Aufschwung verzeichnen die griechischen Exporte von frischem Obst und Gemüse im ersten Quartal 2016 im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum. Auch für den Rest des Jahres sind die Prognosen besonders günstig.

Weiter im Link:

http://www.rechtsanwalt-griechenland.de/blog/

 

 

TV-Tipp: Die Pontos-Griechen – ein vergessener Genozid?

Die Pontos-Griechen – ein vergessener Genozid?

Heute Abend um 19:05 Uhr auf ORF: Dimensionen – die Welt der Wissenschaft

Neben Armeniern und Assyrern wurden auch Griechen Opfer der türkischen Genozide. Die christlichen Völker des Osmanischen Reiches waren Deportationen, Vertreibungen und Zersiedelung ausgesetzt. Ziel war die Homogenisierung und Turkisierung des Landes. Zwischen 1913 und 1923 waren auch die Pontos-Griechen von Deportation und Gewalttaten betroffen. Schätzungen gehen davon aus, dass mehr als 300.000 Pontos-Griechen zu Tode kamen. Die Pontos-Griechen besiedelten die Südküste des Schwarzen Meeres und den Nordosten Anatoliens in der heutigen Türkei. Seit drei Jahrtausenden hatten sie dort ihre Heimat.

http://oe1.orf.at/programm/437169

Umfrage: UN-Sanktionen gegen den Iran aufgehoben – Eure Meinung?

 

Lange waren wir uns um Moderatorenteam nicht mehr so uneinig bzgl. eines politischen Themas wie bei der Aufhebung der Sanktionen gegen den Iran.

Daher möchten wir Euch einladen, an folgender Umfrage teilzunehmen. Ihr könnt mehrere Möglichkeiten auf einmal wählen.

Hintergrundinfos sowie Pro- und Contraargumente liefert der nachstehende Text.

 

 

 

Was ist passiert ?

Der Tagesspiegel schreibt: „Der Atomstreit mit dem Iran ist nach 13-jährigem diplomatischen Ringen beigelegt. Die UN-Vetomächte, Deutschland und der Iran erzielten in zuletzt mehr als zweiwöchigen Marathonverhandlungen in Wien eine historische Einigung zur deutlichen Verringerung der Atomkapazitäten der Islamischen Republik. Das bestätigten die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini und Irans Außenminister Mohammed Dschawad Sarif am Dienstag. Das Abkommen sei offiziell besiegelt, teilte das Auswärtige Amt mit.“

 

Während sich die gerade in den letzten Jahren immer enger zusammenrückende jüdische und armenische Diaspora Deutschlands und Europas immer wieder beieinander für die Büdnispolitik des jeweiligen Staates entschuldigen und sich von ihr distanzieren, stellt das Ende Sanktionen gegen den Iran für das kleine krisengeschüttelt Land im Kaukasus wirtschaftlich und sicherheitspolitisch eine Chance dar. Armenien unterhält enge Beziehungen zum Iran, während Israel enge Beziehungen zum aserbaidschanischen Aliyew-Regime unterhält. Aus kurdischer Sicht ist die Lage aufgrund anhaltender grausamer Menschenrechtsverletzungen seitens Teherans eindeutig.

 

Was spricht für ein Ende der Sanktionen?

Aus armenischer Sicht ist das Ende der Sanktionen gegen den Iran ein Glücksfall. Es könnte eine Art Befreiungsschlag für die kleine Kaukasusrepublik bedeuten. So begrüßte der armenische Außenminister Edward Nalbandian ausdrücklich die Entscheidung der Vereinten Nation. Trotz Nachbarschaft und guter Beziehungen macht der Handel mit dem Iran bislang nur 5% des armenischen Exports aus. Das Ende der Sanktionen könnte dies ändern. Armeniens Abhängigkeit von russischer Energie würde durch den Import von Erdgas und -öl  aus der Islamischen Republik ausgeglichen. Gleichzeitig könnte auch Armenien mehr Energie in Richtung Teheran exportieren. Diese Exportmöglichkeit würde den Ausbau, der in Armenien gut ein Viertel der Energiegewinnung ausmachenden erneuerbaren Energien rentabler machen. Entsprechende Pläne zwischen den beiden Staaten existieren bereits, ruhten aber, da die UN-Sanktionen ihre Umsetzung bislang verhinderten. Außerdem würde stellt der Iran für armenische Wirtschaft ein lukratives Fenster für den Export in die Tigerstaaten des Fernen Ostens dar.(dazu lesenswert: Asbarez News: Armenia Hails Iran Nuclear Deal)

Nicht nur ökonomisch sondern auch sicherheitspolitisch profitiert Armenien von einem Ende der Sanktionen gegen Teheran.

Das Contra Magazin meldete am Donnerstag unter Berufung auf Eurasia News gemeinsame Militärübungen der Türkei, Georgiens und Aserbaidschans im Südkaukasus (mehr dazu: Contra Magazin: Militärische Schachzüge im Südkaukasus – Türkei bindet Georgien und Aserbaidschan gegen Armenien und Russland ein). Armenien und Aserbaidschan befinden sich seit dem Ende der Sowjetunion in einem Dauerkonflikt um die Region Bergkarabach (Karabakh / Artsakh). Zu Sowjetzeiten war dieser Landstrich autonom. Er ist heute überwiegend armenisch besiedelt und hat sich in einem Referendum ebenfalls Anfang der 1990er für unabhängig erklärt. Aserbaidschan beansprucht das Gebiet dennoch für sich (ausführlicher Hintergund: Tomasz Konicz: Kampf um Bergkarabach). Die, durch Ölexport zu Wohlstand gekommene, Diktatur des Aliyew-Clans hat mittlerweile einen Militäretat, der den Gesamthaushalt, des sowohl flächenmäßig als auch an der Einwohnerzahl gemessen, drei Mal kleineren Armeniens übersteigt. Die Befürchtungen eines militärischen Angriffs seitens Baku ist in Armenien allgegenwärtig. Aserbaidschan genießt bei seiner Forderung nach dem Anschluss von Bergkarabach uneingeschränkte Solidarität der türkischen AKP-Regierung. Georgien als wichtigstes Transitland für armenische Wirtschaftsgüter enger zu binden, könnte als erster Schritt einer versuchten Totalisolation Jerewans gewertet werden.

Der Iran hat es seinerseits im Norden mit einer aserbaidschanischen Unabhängigkeitsbewegung zu tun. Die sogenannte „Güney Azərbaycan Milli Oyanış Hərəkatı“ (Bewegung zur Erweckung der südaserbaidschanischen Nation), kurz GAMOH. Diese Bewegung bedient sich der Symbolik der rechtsextremen Grauen Wölfe (siehe: Internetseite der GAMOH und Wolfgruß: Foto von der Facebookseite der GAMOH), sieht sich einer turanistischen Ideologie verbunden (siehe: Turanistische Symbolik bei der GAMOH; Foto von der Facebookseite der GAMOH) und fordert sowohl eine Angliederung knapp eines Viertels des iranischen Staatsgebiets an Aserbaidschan, einen turkmenischen Staat in Nordsyrien / Westkurdistan sowie auch die Besetzung Armeniens (siehe: Karte: Neuaufteilung des Nahen Ostens und des Kaukasus nach den Vorstellungen der GAMOH). Der Iran wäre somit nicht nur ein wichtiger wirtschaftlicher Partner, sondern könnte darüber hinaus als Garant für den Fortbestand der armenischen Republik dienen.

 

Neben der wirtschaftspolitischen Sicht Armeniens ist der Iran ein nicht zu unterschätzender Faktor bei der Eindämmung des IS / ISIS:

„Die Rekrutierungsversuche des „Islamischen Staats“ (IS) in Iran verlaufen – wie in Deutschland – meist über das Internet. Im inländischen Kampf Teherans gegen den IS wirkt neben den politischen, sozialen und religiösen Komponenten daher die technische Komponente mit. Die iranische Erfahrung im Kampf gegen den IS auf eigenem Boden stellt einen aufschlussreichen Kontrast zur Situation in Deutschland dar.“ (Quelle und ausführliche Analyse: Irananders: Trotz 9 Millionen Sunniten sind Rekrutierungsversuche des „Islamischen Staats“ (IS) in Iran kaum erfolgreich)

 

Auch darf de Rolle des Iran als Garant eines Gleichgewichts der Mächte im Nahen Osten als Gegenpol zu den Golfstaaten, deren Regime nicht weniger schlimme und zahlreiche Menschrechtsverletzungen begehen als Teheran, aber niemals sanktioniert wurden, nicht unterschätzt werden:

„Die Iraner haben bemerkt, dass die von den Saudis geführte Operation „Sturm der Entschlossenheit“ mit den sensibelsten Phasen der Verhandlungen zwischen der Islamischen Republik Iran und der E3+3 im schweizerischen Lausanne zusammenfiel. Es ist seit einiger Zeit offensichtlich, dass das israelische und saudische Regime ein erfolgreiches Ergebnis dieser Verhandlungen um fasten jeden Preis verhindern wollen.
Unabhängig vom endgültigen Ausgang des Krieges sollten sich die Peiniger des Jemen daran erinnern, was entlang der saudi-jemenitischen Grenze bereits im Jahr 2009 geschah, als Ansarallah noch eine viel kleinere, isoliertere und weniger erfahrene Militärmacht war. Der Ankauf pakistanischer oder ägyptischer Truppen wird das Problem daher nicht lösen – beide Regime befinden sich ohnehin in der Krise und sind nicht einmal in der Lage, ihre eigenen Extremisten einzudämmen.
Die Wertschätzung für Iran unter Irakern, Syrern, Bahrainern, Omanern und Jemeniten begründet sich auf Irans Unabhängigkeit, partizipativ-islamistische Regierung (der Westen behauptet nichtsdestotrotz das Gegenteil), Zivilisation, Toleranz und Ablehnung von spalterisch-konfessionellen Ideologien.
Entgegen der faulen Vorwürfe, die zweifellos weiter gegen Iran erhoben werden, geht es bei der Aggression gegen Jemen nicht um die angebliche regionale Dominanz der Islamischen Republik, sondern darum, die Bestrebungen der jemenitischen Bevölkerung zum Schweigen zu bringen. Wer Bürgerkrieg, Extremismus und Krieg verbreitet, der sollte über die letzten Worte Lady Macbeths nachdenken: „Noch immer riecht es hier nach Blut; alle Wohlgerüche Arabiens würden diese kleine Hand nicht wohlriechend machen.“ (Quelle und ausführlicher Text: Irananders: Saudis Krieg im Jemen: Frage nach der Legitimität und iranische Stellvertreter?)

 

 

Was spricht gegen ein Ende der Sanktionen?

Seitens iranischer Geistlicher und Politiker wird immer wieder der Holocaust an den europäischen Juden geleugnet, und Hass auf Israel geschürt. Immer wieder kommt es zu, von Regime organisierten Kundgebungen, bei denen israelische Flagge verbrannt werden und die Vernichtung Israels gefordert werden.

Sehr informativ und sehenswert dazu ist dieser Dokumentarfilm mit englischen Untertiteln über persische Juden in Israel: Iranian Israelis: Life in the shadow of a conflict

 

Die frauenfeindliche Rechtsprechung ist ein weiterer Grund, sich für die Aufrechterhaltung der Sanktionen auszusprechen:

„An einem heißen Juli-Tag im Jahr 2007 wollte Rejhaneh Jabbari für zwei männliche Kunden eine Wohnung in Nordteheran neu dekorieren. Als die Dekorateurin dort ankam, wollte einer der Männer sie vergewaltigen. Sie wehrte sich und tötete den Mann mit einem Messer. Das ist ihre Version des Tathergangs. Die Ermittlungen der Polizei haben den von der jungen Iranerin geschilderten Ablauf allerdings nicht bestätigt. „Wir konnten keinerlei Spuren einer Vergewaltigung feststellen“, sagt Chefermittler Mohammed Hussein Schamlu. Gegen die Version von einer Vergewaltigung spreche, dass der Mann, Mortesa Sarbandi, – angeblich beim Beten von hinten erstochen wurde. Die Ermittlungen ergaben weiterhin, dass Jabbari das Messer zwei Tage vorher gekauft hatte. Dafür soll es auch Zeugen geben. Vor Gericht soll die sich heute 26-Jährige außerdem bei den Details immer wieder in Widersprüche verstrickt haben.“ (Quelle und ausführlicher Bericht: Der Tagesspiegel: Reyhaneh Jabbari gehängt – Bundesregierung kritisiert Iran)

 

Auch die Deutsch-Kurdische Juristenvereinigung e.V. übt scharfe Kritik an der Entscheidung der UN. In einer Pressemitteilung heißt es: „Der Westen feiert den Atomdeal mit Iran als angeblichen Durchbruch und macht dabei „einen historischen Fehler großen Ausmaßes“, ist der Vorsitzende der Deutsch-Kurdischen Juristenvereinigung Kahraman Evsen überzeugt. „Dem Mullah-Regime in Teheran kann man nicht trauen. Die 12 Millionen Kurden in Iran machen diese schmerzhafte Erfahrung seit Jahrzehnten tagtäglich“, führt er weiterhin aus. 

Fast auf den Tag genau vor 26 Jahren wurde am 13. Juli 1989 der charismatische Kurdenführer Dr. Abdul Rahman Ghassemlou, Generalsekretär der Demokratischen Partei Kurdistans in Iran (DPKI), in Wien ermordet. Dr. Ghassemlou und seine engsten Wegbegleiter wurden zu angeblichen Friedensverhandlungen nach Wien gelockt und seitens des iranischen Geheimdienstes auf brutalste Art und Weise ermordet. Von einem „bösen, brutalen und vorbereiteten Verbrechen“ sprach der damalige Nationalratspräsident und heutige österreichische Bundespräsident Dr. Heinz Fischer bei einer Gedenkfeier zu Ehren von Ghassemlou. 

Am 17. August 1992 wurde Ghassemlous Nachfolger Sadegh Charafkandi nach einer Tagung der Sozialistischen Internationale (SI) mit drei Mitarbeitern im Restaurant „Mykonos“ in Berlin ermordet. Die deutsche Justiz warf dem Iran Staatsterrorismus vor. Nach ihren Erkenntnissen wurden auch die Wiener Morde von der obersten iranischen Führung angeordnet. 

Verfolgung und Unterdrückung durch die iranische Zentralmacht ließen im Laufe der Zeit nicht nach, im Gegenteil. Seit dem Amtsantritt von Präsident Hassan Rohani sind 1800 Menschen in Iran hingerichtet worden.“ (Quelle: Pressemitteilung der DKJV vom 14. Juli 2015)

 

Anfang Mai hatte in Ostkurdistan (Iran) der Fall der jungen Kurdin Ferînaz für Aufsehen gesorgt.

Es vergeht kein Tag ohne Nachricht über einen weiteren Fall von Vergewaltigung, Angriffen oder auch Selbsttötungen von Frauen. Um einer Vergewaltigung durch iranische Staatsangestellte zu entgehen, hat sich die junge Frau Ferînaz Xosrowanî gestern (7. Mai) vom vierten Stock des Hotels in der ostkurdischen Stadt Mahabad, in der sie arbeitete, gestürzt und dabei ihr Leben gelassen.

Ihre Haltung verstehen wir als Aufstand der Würde; sie wurde mit ihrer Tat ein neues Glied in der langen traditionellen Widerstandskette der kurdischen Bewegung. Um nicht in die Hände ihrer Peiniger zu geraten, setzte sie ihrem Leben lieber ein Ende. In Dersim haben damals tausende Frauen sich lebendig von Schluchten heruntergeworfen, um nicht in die Hände der türkischen Soldaten zu gelangen. Oder Beritan, die ebenfalls bis zur letzten Kugel gegen die KDP-Peschmerga kämpfte und als sie sich kurz vor der Gefangennahme befand, sich bewusst vom Berghang warf.“ (ausführlicher Hintergrund: Civaka Azad: Im Gedenken an Ferînaz: Unsere Antwort wird unser organisierter Widerstand sein, der die Vergewaltigungskultur beendet!)

Energiepreisexplosion: Die armenische Zivilgesellschaft begehrt auf!

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Protest gegen die steigenden Energiepreise in der armenischen Hauptstadt Yerevan; Bild: Armenian Weekly (http://armenianweekly.com/wp-content/uploads/2015/06/43.jpg)

Seit Tagen gehen in Armeniens Hauptstadt Yerewan und anderen großen Städten des Landes wie Gyumri oder Wanadsor Menschen auf die Straße, um gegen die Strompreispolitik der Regierung zu demonstrieren.

 

Pressestimmen

– „Es fing mit Protesten gegen Strompreise an, jetzt demonstrieren in Jerewan Tausende für einen Politikwechsel. Die Polizei setzte Wasserwerfer und Schlagstöcke ein.“ schreibt die Zeit.

Hier geht es zum vollständigen Artikel http://www.zeit.de/politik/ausland/2015-06/armenien-jerewan-protest-strompreise-russland

– „Während die Bürger Armeniens wegen steigender Strompreise auf die Straßen gehen, um zu demonstrieren, scheinen sich am vierten Tag der Proteste allmählich auch andere Interessen im Land Gehör zu verschaffen. Am Mittwoch waren bei den Demonstrationen in Jerewan, Gyumri und Wanadsor neben der armenischen auch die Fahnen der EU und der Ukraine zu sehen. Analysten sehen hinter den Protesten bedenkliche Parallelen zu den Unruhen des „Euromaidans“ in der Ukraine 2014, der schließlich zu einem „Regime-Change“ führte. RT-Reporter Ilya Petrenko berichtet aus Jerewan.“ schreibt die deutsche Ausgabe von Russia Today.

Hier geht es zum vollständigen Artikel: http://www.rtdeutsch.com/24070/headline/elektromaidan-neue-farbrevolution-in-armenien/

– „In der am Tropf von Russland hängenden Südkaukasus-Republik Armenien sind Demonstrationen wegen steigender Strompreise ausgebrochen. Das Misstrauen gegenüber der Politik ist gross.“ heißt es in der Neuen Züricher Zeitung.

Hier geht es zum vollständigen Artikel: http://www.nzz.ch/international/europa/gaerender-unmut-in-armenien-1.18568527

Madlen Vartian, Kozentralratsvorsitzende der Armenier in Deutschland, schreibt auf Facebook:„Die armenische Zivilgesellschaft begehrt auf! Für fairen Wettbewerb, faire Lebensbedingungen, faire Preise!!“

 

Kritische und solidarische Stimmen

Der Strompreis stieg in Armenien in wenigen Monaten um ca. 70% von 30 Dram (6 Cent) auf 52 Dram (10 Cent) pro Kilowattstunde.

Das monatliche Durchschnittseinkommen liegt in Armenien bei umgerechnet ungefähr 250€.

Kritiker bemängeln den fehlenden Wettbewerb im Energiesektor, der in Armenien von wenigen Tochterfirmen russischer Unternehmen kontrolliert wird. Ferner sehen sie einen Zusammenhang zum Beitritt Armeniens zur Eurasischen Union vor knapp einem Jahr und der Steigerung.

Dem halten Regierungsbefürworter und pro-russische Kreise entgegen, man müsse dies akzeptieren. Schließlich sei dies der Preis dafür, dass Russland Armeniens Grenzen gegen das dreimal größere und bevölkerungsreichere Aserbaidschan (http://www.heise.de/tp/artikel/44/44779/1.html) und dessem engsten Verbündeten, der 20-mal größeren Türkei mit schützt.

Sympathisanten der Demonstranten entgegnen dies wiederum damit, dass Russland weniger Armenien als vielmehr seinen Einflussbereich gegenüber der NATO schütze, wie es schon zu Sowjetzeiten der Fall gewesen sei. Ebenso wirft man Russland dessen Waffengeschäfte mit Aserbaidschan vor, wodurch dessen Aliyew-Regime zu immer neuen Offensiven fähig sei, und auch die ethnisch armenische Seite der autonomen Republik Bergkarabach (Artsakh) gezwungen sei, immer neues Waffen beim Kreml bestellen zu müssen.

 

Kein neuer Maidan

Das armenische Nachrichtenportal schreibt auf seiner Facebookseite als Reaktion auf die Berichte einiger russischer und ukrainischer Medien, die den Vergleich zu den Protesten auf dem Kiewer Maidan bemühen:

„Die Proteste gegen die Strompreiserhöhungen in der armenischen Hauptstadt Jerewan haben wenig gemein mit dem Aufstand in der‪ #Ukraine‬ – entgegen den Prophezeiungen der russischen geopolitischen Rhetorik.

Viele russische Analysten sind bestrebt danach, die Proteste in ‪#‎Jerewan ‬und ihre Unterdrückung durch die armenische Regierung als die erste Phase eines neuen Maidan zu interpretieren – angeblich anti-russische Maßnahmen, gefördert vom Westen als Teil eines umfassenden geopolitischen Kampfes.

Was in ‪#‎Armenien‬ derzeit geschieht, ist zweifelsohne nicht das, was in der Ukraine geschehen ist. Das Thema „Russland“ ist kein wesentlicher Bestandteil des Protests und es ist wichtig, dass die Menschen in‪ #‎Moskau‬ nicht Opfer von Desinformation werden und nach Anzeichen eines neuen ‪#‎Maidan‬ suchen, obwohl diese nur schwer auffindbar sind. Russland muss verstehen, dass die armenische Protestbewegung nicht unzufrieden mit dem Moskauer Kreml ist, sondern mit der allgemeinen Machtstruktur in Armenien.

Wenn russische Politiker und Diplomaten falsche Schlüsse ziehen und die Protestbewegung mit dem US-Außenministerium in Verbindung bringen, werden sie eine Situation erzeugen, in der Moskau unter allen Umständen die armenische Regierung unterstützen muss. Dies könnte dazu führen, das die ‪#‎Armenier‬ sich von der Regierung entfremden.

Was noch heute ein inländisches armenisches Problem ist, könnte dadurch morgen zu einem Maidan werden und somit zu etwas größerem und viel gefährlicherem für ‪#‎Russland‬.“ (https://www.facebook.com/haypress/photos/a.373987339352646.88809.171497069601675/846663385418370/?type=1&theater)

Am 26. Juni vermeldet ebenfalls das Portal das „Haypress“:

„Präsident Sersch Sarkisian und Ministerpräsident Howik Abrahamjan haben am Freitag, gemeinsam mit einem Mitglied der russischen Regierung, über die Strompreiserhöhung durch den Stromanbieter des Landes, die „Elektrischen Netze Armeniens“ (ESA) diskutiert. Die ESA gehören zu 100 Prozent dem russischen Energieunternehmen „Inter RAO“.

Nach den Gesprächen mit dem russischen Verkehrsminister Maxim Sokolov wurde verkündet, dass eine russisch-armenische Regierungskommission für wirtschaftliche Zusammenarbeit, eine unabhängige Prüfung der ESA, dessen geplante Strompreiserhöhung für die größten Proteste in Armenien in den letzten Jahren geführt hat, organisieren werde.“ ()

 

Hintergrund: Energiegewinnung und Verbrauch in Armenien

„Die Stromproduktion betrug seit Ende der Energiekrise jährlich durchschnittlich 6,02 Mrd. kWh. Seit 2009 ist eine Steigerung von ca. 14,5 % zu verzeichnen, sodass aktuell bereits 7,71 Mrd. kWh Strom produziert wird. Für 2020 wird eine Produktionssteigerung auf bis zu 9,5 Mrd. kWh erwartet. Aktuell verfügt Armenien über eine installierte Stromkapazität von 3 319 MW, wovon 2 530 MW derzeit im Betrieb sind (ca. 76%). Grund hierfür ist der Zustand der installierten Infrastruktur, von der etwa die Hälfte älter als 50 Jahre ist. Armenien verfügt über drei wesentliche Energiequellen. Aus Atomkraft und Wasserkraft werden je 29% des Stroms erzeugt, dicht gefolgt von Thermischer Energie (42%). Die aus Atomkraft erzeugt Energie liefert die Grundlastkapazität, während insbesondere die Kaskaden Vorotan und Sevan-Hrazdan die tägliche Regulationslast bedienen. Thermische Kraftwerke gleichen Spitzenlasten aus und ersetzen die durch die alljährliche Instandhaltungsarbeiten des Atomkraftwerks im Herbst ausfallenden Stromlieferungen.

Für die Stromproduktion importiert Armenien aufgrund fehlender eigenen Ressourcen den Großteil der benötigten fossilen Brennstoffe aus Russland und seit 2008 auch aus dem Iran. Auch für das Kernkraftwerk benötigtes Uranium muss aus Russland importiert werden. Aufgrund dieser starken Importabhängigkeit genießen Erneuerbare Energien als einzige inländische Ressourcen seit einigen Jahren eine erhöhte Aufmerksamkeit. Insbesondere in Anbetracht des bis 2021 zu erfolgenden Abschaltens des Atomkraftwerks stellen Erneuerbare Energien eine kostengünstige Alternative dar, die steigende Nachfrage zukünftig zu sichern und gleichzeitig die Importabhängigkeit zu reduzieren. Das Potenzial Erneuerbarer Energien wird auf 1 900 bis 2 200 MW mit einer durchschnittlich möglichen Stromproduktion von ca. 4 600 bis 5 100 Mrd. kWh pro Jahr geschätzt. Davon entfallen ca. 85% auf Solar- und Windenergie. Dies entspricht einem Vielfachen des erwarteten Angebotsdefizits, das bis 2030 mindestens 650 MW neue Kapazitäten erfordern wird.

Armenien erzeugt bereits heutzutage einen signifikanten Stromüberschuss, insbesondere in den Sommermonaten. Dieser könnte durch eine Exportsteigerung u.a. in den Iran abgebaut werden. Jedoch verfügt Armenien aktuell lediglich über zwei 220 kV-Stromleitungen und damit über zu geringe Übertragungskapazitäten seitens des Stromnetzes. Dem soll durch den Bau einer neuen 400 kV-Hochspannungsleitung in den Iran Abhilfe geleistet werden, die die Exportkapazitäten Armeniens auf bis zu 1 200 MW pro Jahr erhöhen soll. Auch in Richtung Georgien erfolgen bzw. sind aktuell Projekte geplant, die eine erfolgreiche Anbindung an die neue, im Rahmen des Black Sea Energy Transmission Programms gebaute 400/500 kV-Hochspannungsleitung gewährleisten sollen. Georgien und Iran stellen jedoch die einzigen möglichen, direkten Handelspartner im Stromsektor dar. Grund hierfür ist der seit Anfang der 1990er Jahre andauernde Konflikt um die armenisch-aserbaidschanische Grenzregion Berg-Karabach, aufgrund dessen die in die Türkei und nach Aserbaidschan führenden Stromleitungen stillgelegt sind. Jedoch ist aufgrund der verbesserten Integration der regionalen Stromnetze im Rahmen des Black Sea Energy Transmission Projekts ein Stromexport über Georgien in die Türkei möglich, der insbesondere den Stromüberschuss in den Sommermonaten rentabel machen wird.“ 

(Zitatsquelle: http://georgien.ahk.de/fileadmin/ahk_georgien/Publikation/DWV_-_Georgien_Kompakt_Erneuerbare_Energien_2014.pdf, Seite 11ff).

Samsung eröffnet Ausbildungszentrum an der staatlichen Universität von Yerevan

Bild: http://www.armenews.com/article.php3?id_article=105050

Ein Ausbildungszentrum des renomierten koreanischen Elektronikherstellers Samsung ist an der staatlichen Universität von Yerevan eröffnet worden. Dort können Studentinnen und Studenten an Progammierkursen für das Tablet teilnehmen. Der speziell ausgestatte Raum soll Aus- und Fortbildungskursen sowie der Arbeit im Labor dienen.

„Der Informatiksektor von heute eröffnet großartige Möglichkeiten, um ein moderne Lernumgebung zu erschaffen. Dieses Labor macht die Ausbildung interessanter und effektiver“, sagte der armenische Bildungs- und Wissenschaftsminister Armen Ashotyan, nachdem er bei der Eröffnungsfeier zusammen mit dem Geschäftsführer von Samsung für den Bereich der GUS das blaue Band zerschnitten hatte.

Der Minister erklärte, dass er vorhabe eine wissenschaftliches Forschungs- und Entwicklungszentrum zu eröffnen, das von Samsung unterstützt und mit Samsung zusammenarbeiten wird.

Quelle: http://www.armenews.com/article.php3?id_article=105050

Griechisch-Amerikanische Beziehungen waren niemals besser

Griechische und US-amerikanische Offizielle geben an, dass die bilateralen Beziehungen zwischen den beiden Ländern besser sind als jemals zuvor. Jedoch bedeutet dies nicht „dass unsere Probleme morgen bereits gelöst sein werden“ fügte Nich Larigakis, Präsident des Amerikanisch-Hellenischen-Instituts (AHI) im Laufe seiner Rede auf einer Veranstaltung der nordgriechischen Absolventenvereinigung US-amerikanischer Universitäten in Thessaloniki an.
Laut Larigakis setzte er sich in den letzten 27 Jahren für griechische Angelegenheiten in den entscheidungstragenden US-Institutionen ein, indem er amerikanische Interessen förderte.
Außerdem, sprach er an, dass der NATO-Partner Türkei durch die Besatzung eines Teils von Zypern, einem EU-Mitglied, einen Bruch internationalen Rechts begeht.
Außerdem, können die USA nichts ohne Gegenleistung von der Türkei erwarten. Auf der anderen Seite sei Griechenland ein verlässlicher Partnern und die USA bräuchten das Land als einen stabilen und treuen Partner bei der Wahrung ihrer Interessen im südöstlichen Mittelmeer.

Der Präsident der AHI ist der Meinung, dass Griechenland und Zypern in ein professionelles Lobbying investieren müssten, um Zugang zu den entscheidungstragenden US-Institutionen zu erlangen.

Was die Finanzkrise anbetrifft, so ist Nick Larigakis der Meinung, dass sie als Beschleuniger gesehen werden müsse, der Griechenland letztendlich zu Fortschritten verhelfen könne. Amerikanische Investoren hätten ein Interesse daran zu sehen, dass Gesetze verabschiedet werden, um das Liquiditätsproblem zu lösen, sagte er weiter.

Der griechische Minister von Mazedoniern und Thrakien, Georgios Orfanos war bei der Veranstaltung genau wie der Präfekt von Makedonien, Apostolos Tzitzikostas, der Kommandant des dritten Armee Corps (schnelle Eingreiftruppe der NATO in Griechenland), Lieutenant Ilias Leontaris und der Präsident der nordgriechischen Absolventenvereinigung US-amerikanischer Universitäten, Nikos Filippou, ebenfalls zugegen.

 

 

Quelle und Originaltext in englischer Sprache:

http://greece.greekreporter.com/2014/12/02/greek-american-relations-have-never-been-better/#sthash.WCx0muLu.dpuf

New World Order? – Türkei stellt Anfrage bei Eurasischer Union, Nalbandian in Brüssel

Der armenische Außerminister Edward Nalbandian und die Hohe Vertreterin der EU für Außen- und Sicherheitspolitik und Erste Vizepräsidentin der Europäischen Kommission, Catherine Ashton

Sollte die Initiative der Türkei eine Handelsunion mit Russland, Weißrussland und Kasachstan zu bilden gelingen, hätte das schmerzliche Folgen für Armenien, da Anti-Armenische Demonstrationen der Macht mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zu erwarten seien, denkt der Experte für Türkeistudien Ara Papayan.

Wirtschaftliche und geopolitische Interessen Russlands sowie der von Turkvölkern domonierten ehemaligen Sowjetrepubliken machen eine solche Partnerschaft wahrscheinlich. Das kleine und wirtschaftlich angeschlagene Armenien könne de facto nichts unternehmen. Einerseits schützt Russland seine Grenzen vor einer Invasion des dreimal größeren Aserbaidschan, als dessen großer Bruder sich die Türkei versteht. Andererseits bewaffnet Russland auch die aserbaidschanische Armee.

Wirtschaftswissenschaftler Vahagn Khachatryan hingegen sieht auch die Möglichkeit einer Normalersierung der armenisch-türkischen Beziehungen unter russischer Mediation. Der Handelpartnerschaft räumt er Grenzen ein, da Kasachstan und Weißrussland im Gegensatz zu Russland und der Türkei keine Mitglieder der Welthandelsorganisation sind.

Währenddessen betonte der armenische Außenminister Edward Nalbandian, bei einem Treffen mit EU- und osteuropäischen Amtskollegen, an dem auch die Hohe Vertreterin der EU für Außen- und Sicherheitspolitik und Erste Vizepräsidentin der Europäischen Kommission, Catherine Ashton, teilnahm, Armeniens Absicht die Beziehungen mit der EU ausbauen zu wollen.

Im Bezug auf den Karabakh-Konflikt (armenisch: Artsakh) bekräftigte er den Willen Armeniens zum Frieden und dem Leben nach völkerrechtlich bindenden Grundsätzen. Zugleich wieß er daraufhin, dass es immer wieder die aserbaidschanische Seite war und ist, die Vorschläge und Programme unabhängiger Vermittler ablehnte und sich im Gegensatz zu Armenien martialischer Rhetorik sowie kriegerischen Provokation bedient.

Quelle:
Asbarez News

http://asbarez.com/125197/turkey-eurasian-union-partnership-%E2%80%98will-hurt-armenia%E2%80%99/

http://asbarez.com/125245/armenia-wants-broader-partnership-with-eu-nalbandian-says/